Martin: In terra pax, Poulenc: Stabat mater - 2018

Sonntag, 18. März, 17 Uhr

Frank Martin
In terra pax

Francis Poulenc
Stabat mater

Laura Demjan, Sopran
Regine Jurda, Alt
Tobias Hunger, Tenor
Timo Janzen, Bariton
Eric Fergusson, Bass

Münchner Oratorienorchester

Paul-Gerhardt-Chor
Leitung: Ilse Krüger

 


Für das diesjährige Passionskonzert hat Chorleiterin Ilse Krüger zwei besondere und beeindruckende Werke ausgesucht.
„In Terra Pax“, das zum ersten Mal vom Paul-Gerhardt-Chor aufgeführt wird, mag in einem Passionskonzert zunächst überraschen. Entstanden 1944 als Auftragswerk für Radio Genf, sollte es unmittelbar nach Bekanntwerden des Waffenstillstands gesendet werden. „So sollte ich im Sommer 1944 im Vorausblick auf die lang ersehnte Stunde beschwören: die überschäumende Freude des Augenblicks, die Angst vor der Zukunft, die unendliche Traurigkeit über all die Verwüstungen des Krieges.“
Dafür stellte Martin Verse aus Jesaja, den Psalmen, den Evangelien und der Offenbarung des Johannes so zusammen, dass sie im Sinne der aktuellen Situation zu verstehen waren. Der erste Teil thematisiert den Krieg, der zweite die Ankündigung der Befreiung. Im dritten Teil ist erkennbar, dass das Werk gut in die Passionszeit passt. Es geht es um Vergebung und Liebe als Bedingungen für einen wahren Frieden. Im letzten Teil tröstet und ermutigt die Aussicht auf einen neuen Himmel und eine neue Erde ohne Tränen, ohne Leiden. Musikalisch besticht das Werk durch eine klare und einfache Tonsprache. Der Chor (obwohl achtstimmig besetzt) singt überwiegend einstimmig, unisono oder im Kanon. Dieser eher filigrane Stil lässt Ausführenden und Zuhörern die jeweilige Stimmung sehr zu Herzen gehen.
Poulenc lässt die Zuhörer seines „Stabat Mater“ einerseits in opulenten Klängen schwelgen und umfängt sie andererseits mit inniger Gebetshaltung. Im letzten Satz stehen sich dunkle Passagen und der die jubelnden Chorstimmen überstrahlende Solosopran (übrigens die einzige Solostimme in diesem Werk) gegenüber. Vielschichtig und immer ruhiger werdend erklingt in Wiederholungen die zuversichtliche Hoffnung auf das Paradies.
Für Ilse Krüger sind „beide Werke - jedes in seiner Klangsprache - wundervolle, expressive und berührende Chorkompositionen des 20. Jahrhunderts. Zeitlich nahe entstanden, „sprechen“ sie trotzdem völlig unterschiedliche Klangsprachen.“
Alle Mitwirkenden laden Sie zu diesem vielversprechenden Konzert sehr herzlich ein!

Andrea Schneider

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