Felix Mendelssohn Bartholdy - Elias 2012

Sonntag 7. Oktober 2012 - 17:00 Uhr

Elias

Oratorium nach Worten des Alten Testaments für Soli, Chor und Orchester op. 70 (MWV A 25) von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Marina Ulewicz, Sopran
Ulrike Malotta, Alt
Robert Sellier, Tenor
Timo Janzen, Bass

Junges Ensemble München
Paul-Gerhardt-Chor
Leitung: Ilse Krüger

 

 

Aus dem aufregenden Leben eines Propheten

Dramatischer“ sollte „Elias“ sein als Mendelssohns erstes Oratorium „Paulus“. Für diesen Anspruch gibt das Leben des Propheten wahrlich viel her: stark und kämpferisch präsentiert Elias sich am Anfang in seiner Auflehnung gegen die Vielgötterei, („Greift die Propheten Baals“). Das Volk, aufgewiegelt von der Königin, („Warum darf er weissagen im Namen des Herrn?“) erhebt sich schließlich gegen Elias („Er muss sterben!“). Verzweifelt („Sie wollen sich nicht bekehren.“) will er sich zurückziehen („Ich gehe hin in die Wüste!“).

Engel gebieten ihm, wieder aufzustehen, er habe einen großen Weg vor sich („bis an den Berg Gottes Horeb.“), er zweifelt („O Herr, ich arbeite vergeblich“). Den eindringlichen Engelsworten „Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.“, und „Verhülle dein Antlitz, denn es naht der Herr.“, kann sich Elias nicht entziehen – der Herr erscheint ihm tatsächlich („und in dem Säuseln nahte sich der Herr“). In einem feurigen Wagen mit feurigen Rossen holt ihn schließlich der Herr gen Himmel.

Alle Figuren, „lebendig redend und handelnd“, führen selbst durch dieses Werk, welches somit ohne Erzähler auskommt. Für Chorsänger und Liebhaber der Chormusik ist Mendelssohns „Elias“ immer wieder ein tolles Erlebnis, denn der Chor hat sehr viel zu singen in diesem Werk und kann sich in seiner ganzen Vielfalt präsentieren. Er stellt das verzweifelte Volk dar und auch die aufgebrachte Menge. Gewaltig brausende Wasser­ströme soll der Chorklang hörbar machen ebenso wie Sturmwind, Erdbeben und sanftes Säuseln. Verschiedene Besetzungen, Chor mit Solo-Duett, chorische Rezitative und natürlich die abwechslungsreichen und wirkungsvoll gestalteten Solopartien lassen die Zuhörer das Geschehen eindringlich spüren. Die große Orchesterbesetzung spricht für sich und intensiviert das musikalische Erlebnis.

Ein grandioses Zeugnis der Glaubensstärke und zu allen Zeiten wirkungsstarkes Oratorium - Du bist’s, Elias, du bist’s!

Andrea Winkler

 

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